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Öffnungszeiten

Jugendtreff „Joker“ Kurtatsch:
Do 16 – 18 Uhr
Fr 18 – 21 Uhr

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5 Promille für „Westcoast”

Sicher durch die Nacht – Für den „Nightliner Unterland”

Den Neuerungen in unserer Gesellschaft wird gerne mit Skepsis, Widerstand und gar Ablehnung begegnet. Es braucht Zeit, bis Skepsis, Widerstand und vielleicht sogar die Ablehnung schwinden, und Platz machen für die positive Wahrnehmung des Neuen.
Mit Skepsis wird auch der „Nightliner Unterland” betrachtet, ein Dienst, für den sich eine Arbeitsgruppe eingesetzt hat, der auch das Jugendzentrum Westcoast – Kurtatsch, Margreid, Kurtinig angehört. Das Projekt ist im Unterland erst im Oktober letzten Jahres gestartet, ein Gebiet, das einen derartigen nächtlichen Dienst nur vom Hörensagen kannte, und das bislang ausschließlich von den Shuttle-Diensten und den Nachttaxis bedient wurde, die von Fall zu Fall auch überteuert und unzuverlässig sein konnten.
Zweierlei Argumente werden und wurden gegen den „Nightliner” ins Feld geführt.

Argument 1: Die jungen Leute sollen zu einer bestimmten Zeit gefälligst ins Bett, vor Jahren hat die Nacht früher begonnen und gegen 2 Uhr morgens war Schluss.

Gegenargument: Man müsste etwas recherchieren, um genau herauszufinden, warum genau die Öffnungszeiten jener Lokale so weit „nach hinten” gerutscht sind, die nachts geöffnet haben. Fest steht jedenfalls, dass es Erwachsene sind, die die Lizenzen vergeben, und es sind Erwachsene, die die Lokale betreiben, die erst um 4 Uhr (und später) schließen.
Aber abgesehen davon, ist in unserer verplanten Welt die Nacht einer der wenigen „Orte”, an dem sich noch Freiheit und Abenteuer verspüren und erleben lassen. Tagsüber sind die Abläufe streng kanalisiert und verplant, nachts ist noch vieles offen, ist im besten Sinne alles möglich. Und so ist es nur schlüssig, wenn vor allem junge Menschen gerade diese Freiheit auskosten, sich nun auch darauf verlassend, dass sie mit dem Nightliner billig, verlässlich und sicher nach Hause kommen. Der „Nightliner Unterland” macht die Nacht nur sicherer.

Argument 2: Die Hauptlinie im Tal funktioniert gut, die Seitenlinien (Truden, Graun etc.) hingegen nicht. In Zeiten des Sparens bringt es nichts, dafür Geld auszugeben.

Gegenargument: Wer in etwas abgelegenen Zonen wohnt, der hat sich bereits darauf eingerichtet, relativ unabhängig von den eh schon raren öffentlichen Verkehrsmitteln sein Leben zu leben. Es bedarf der Zeit, bis ein Service wie der „Nightliner” in den Alltag aufgenommen wird. Es ist gerade für die Lebensqualität der Berggemeinden wichtig, dass der Dienst nicht reduziert, sondern beibehalten, beworben und nach Möglichkeit an die Erfordernisse der Nutzer/Nutzerinnen angepasst wird. Und vor allem sollte den Bewohnern die Zeit gegeben werden, sich an den neuen Dienst zu gewöhnen und zu lernen, dass sie sich darauf verlassen können. Hier bereits nach wenigen Monaten etwas zu ändern ist kontraproduktiv.

Darüberhinaus kann der „Nightliner Unterland” als ein Service gesehen werden, den die Gesellschaft dem vornehmlich jugendlichen Volk der Nacht bietet, als deutliches und positives Zeichen dafür, dass die Nacht und das Wochenende zum Leben gehört, wie der Rest der Woche auch. (Reinhold Giovanett)